Bad Wilhelmshöhe- ein Stadtteil mit bewahrenswerten Vorzügen
Der Blick auf Bad Wilhelmshöhe offenbart die zentralen Qualitäten des Stadtteils: nur ein Viertel der Fläche ist bebaut, der Rest umfasst weite Teile des zentralen Habichtswaldes mit dem berühmten Bergpark samt Herkules, Wasserspielen, Schloss und Löwenburg - das künftige UNESCO-Welterbe.
Der Stadtteil Bad Wilhelmshöhe verdankt seine Existenz der feudalen barocken Bau- und Repräsentationslust. Er entwickelte sich seit dem 19. Jahrhundert entlang der oberen Wilhelmshöher Allee, die als Hauptachse das Stadtzentrum mit Schloss und Bergpark verbindet. Älteste Keimzelle des Stadtteils ist das Dorf Wahlershausen, wo man noch Relikte der dörflichen Strukturen und schöne Fachwerkbauten findet. Beliebte Wohnbezirke sind das "Flüsseviertel", die Villenkolonie Mulang, und die Marbachshöhe, eine ehemalige Kaserne. Der ICE-Bahnhof hat nicht nur seinem unmittelbaren Umfeld gewaltige Impulse verliehen. Die Infrastruktur ist hervorragend: es gibt vielfältige Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleister, Gastronomie und öffentliche Einrichtungen. 2002 wurde der Stadtteil wieder als Kurort anerkannt. Die Kehrseite der erfolgreichen Entwicklung: der Stadtteil leidet unter zunehmendem Durchgangsverkehr und ist dadurch hoch belastet. Doch das passt auf Dauer nicht zum Image eines Stadtteils, der Kurbezirk bleiben möchte, der eine wichtige Naherholungsfunktion hat, und der kulturelle Schätze von Weltrang sein Eigen nennt. In den vergangenen Jahren wurden diese Aspekte sträflich vernachlässigt und spielten in allen Überlegungen zur Neuorganisation der Kasseler Museumslandschaft nur eine untergeordnete Rolle. Fast alle Überlegungen zur verkehrlichen Erreichbarkeit des Bergparks behandelten vorrangig die Frage, ob auch in Zukunft genügend Parkplätze am Rand des Bergparks zur Verfügung stehen, und wie man mit Bussen die attraktiven Orte innerhalb des Bergparks mit Bussen erschließen kann. Doch jede Fahrt zum Bergpark ist eine Fahrt durch den Stadtteil und den Kurbezirk. Ein integriertes Verkehrskonzept, das diesen Namen verdient, muss deshalb vor allem die Frage beantworten, wie die Stadtteilbewohner vom Durchgangsverkehr entlastet werden können, und was getan werden muss, damit die vielen Qualitäten Bad Wilhelmshöhes, von denen die ganze Stadt profitiert, dauerhaft bewahrt werden können. Nach unserer Auffassung ist die umweltfreundliche Straßenbahn am besten geeignet, den Stadtteil von Individualverkehr zu entlasten und den Bergpark barrierefrei zu erschließen. Die Linie 1, am besten bis auf das Schlossplateau verlängert, und die Linie 3 (Herkulesbahn) sollten dabei das Rückgrat der Fremdenverkehrsentwicklung bilden. Details können Sie hier nachlesen:
Ein Kurbezirk behält nicht für alle Zeiten seinen Status. In regelmäßigen Abständen wird geprüft, ob beispielsweise die Luftqualität noch dem entspricht, was man von einem Kurort erwarten darf. CO2-Belastung und Feinstaub durch zunehmenden Individualverkehr können in Zukunft den Status gefährden. Natürlich darf man in Kassels Westen nicht die Luftqualität einer Nordseeinsel erwarten, aber es sind mehr Anstrengungen nötig und möglich, als derzeit erkennbar sind. Lesen Sie hierzu einen Beitrag aus der HNA: